Aktien-Bundesligatabelle_15012017

Die Aktien-Bundesliga wird derzeit angeführft von Volkswagen. Nach den ersten beiden Wochen 2017 wird die VW-Vorzugsaktie 12,1 % höher bezahlt als zum Jahresende 2016. Für Erleichterung und Optimismus sorgt offenbar die Treue, die Deutschlands Autofahrer der Marke VW halten. Egal, wie viel und wie viele VW-Ingenieure und -Topmanager sich am heiligen Umweltgedanken vergangen haben: Deutschlands Autovolk hält Volkswagen die Treue. Dass Volkswagen schon lange keine Volksfirma mehr ist, das ist wahrscheinlich den wenigsten bekannt. Am Ende geht es immer auch um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. 2017 geht es auf neue Rechnung im Auto- und Steuer-Deutschland.

Eon und RWE profitieren von Frankreich

Für Eon und RWE bewilligen Anleger nach zwei Wochen des neuen Jahres stattliche Kursaufschläge von 7 % bzw. 5,3 %. Die Stromriesen freuen sich derzeit über deutlich höhere Preise, die sie an der Strombörse in Leipzig erzielen. Grund ist die Stromknappheit in Frankreich, nachdem dort eine Reihe von Atomkraftwerken abgeschaltet wurde. Wenn wirklich eines Tages eine große Zahl von Autos in Europa Strom statt Benzin tanken, dann wird auch wieder mehr Strom gebraucht. Diese Perspektive spielt freilich in aktuellen Überlegungen keine Rolle.

Erst geht es darum, wie die Hersteller von Verbrennungsmotoren ihre Bilanzen bereinigt kriegen. Hunderte Milliarden sind dort – elektrostrategisch – überflüssig angesetzt. Hunderte Milliarden gehen als Abschreibungen in die Steuerberechnungen ein; sprich, die Autoriesen werden auf Jahre hinaus weniger Körperschaft- und Gewerbesteuern zahlen. Wer Elektroautos und weniger Umweltbelastung will, der muss am Ende für Kitas und Friedhöfe mehr bezahlen. So einfach und so pauschal ist die Real-Rechnung.

Neues Geschäftsmodell Bank

Für ProSiebenSat1 zeigen sich Anleger 2017 ebenfalls optimistisch. Sie bewilligen 6,8 % höhere Kurse. Dabei wird das TV-Geschäft 2017 noch schwieriger. Ablesbar ist das nicht nur am Vordringen des Streaming-TV sondern auch an der aktuellen Handball-Weltmeisterschaft: Die DKB-Bank hat eine neues Geschäftsfeld gefunden. Sie überträgt die Handball-Spiele im Internet-TV. ARD, ZDF und auch ProSiebenSat1 oder RTL kucken in die Röhre. Die TV-Karten werden jetzt allgemein ganz neu gemischt; gerade auch was die Verteilung von Werbegeldern über TV-Kanäle anbetrifft.

Aktien-Bundesliga: Meister Adidas unten

Am unteren Ende der Tabelle müssen Meister Adidas sowie die beiden Fresenius zunächst mit niedrigeren Kursen leben. Donald J. Trump hat den Aktionären von Pharma-Firmen, wie etwa Fresenius, die Aussichten verdunkelt. Das hatte auch die unterlegene Kandidatin Hillary Clinton vor einem Jahr schon so gemacht. Und wurde nicht gewählt. Mal sehen, mit welchen Überraschungen der neue US-Präsident noch aufwarten wird. Bayer hat wegen der geplanten, heiklen Übernahme der US-Firma  Monsanto schon mal Kontakt mit der künftigen Administration aufgenommen. VW z.B. liefert aus Mexiko in die USA. Das sieht der neue Präsident gar nicht gern.