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Hier ging einst die Keimzelle der Auto-Batterie ein und aus; in der Industriebrache Hagen

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Aktien-Bundesligatabelle_20170203

Den größten Optimismus erfuhr Continental in Woche 5 der Aktien-Bundesliga 2017: Anleger bewilligen jetzt 5,1 % mehr für Aktien des Autozulieferer als eine Woche zuvor. Das ist Platz eins in der Wochenwertung.

Dass gleichzeitig die Aktie von Infineon in dieser allgemein negativen Woche der Börse um 3,6 % höher gekauft wurde, das mag geradezu Richtung weisend sein für Wirtschaft und Börse in Deutschland. Die Richtung stimmt umso mehr bedenklich, als Anleger vergleichsweise hohe Abschläge hinnahmen, um die Aktien von Volkswagen, Daimler und BMW loszuwerden. BMW ist jetzt Tabellenletzter. Keine deutsche Spitzenaktie hat mehr verloren als BMW; 5,3 % Kursminus seit Anfang 2017. Daimler ist Drittletzter. Volkswagen ist ebenfalls abgerutscht. Der VW-Kurs sank allein in Woche fünf um 3,3 %.

US-Anschub für Aktien-Bundesliga

Kein Auto und erst recht kein Elektroauto fährt ohne Chips von Infineon. Entsprechend gut laufen die Geschäfte der einst von Siemens abgestoßenen ungeliebten Tochtergesellschaft. Stattdessen investierte man damals massiv und teuer in Medizintechnik. Die will Siemens als Nächstes abstoßen. Heute wäre Siemens-Chef Joe Kaeser wahrscheinlich froh, die hochreine Chipfabrik Infineon noch zu besitzen; vielleicht anstelle der viel zu teuer bezahlten Neu-Tochter Dresser. Dresser ist besonders vom schmutzigen Ölgeschäft in „TrumpUSA“ abhängig.

US-Teile liefern und Zölle sparen

Continental bekam jetzt eine positive Beurteilung aus TrumpUSA; von Analysten der einflussreichen Investmentbank Goldman Sachs. Entscheidende Innereien des jetzt schon kultigen Tesla E-Autos kommen von Continental. Die Teile könnten eigentlich gleich nach Holland geliefert werden. Dort werden aus TrumpUSA gelieferte Tesla-Einzelteile zu Autos für Europa zusammengeschraubt. Damit umgehen die Amerikaner europäische Zollvorschriften. Umgekehrt liefert z.B. Daimler Kleinlaster aus der Düsseldorfer Fabrik in Einzelteilen in die USA. Um Zölle zu sparen. Conti und Infineon sind im Übrigen nicht die einzigen Lieferanten, die den Tesla und andere E-Autos erst ans Fahren und ans Bremsen bringen.

BMW: Varta raus, Samsung rein

Daimler sieht jetzt die Zeit gekommen, um in Batterien zu investieren. VW hat das schon 2009 gesehen. Die Abgas-Betrüger haben bis jetzt aber noch nichts Entscheidendes zu Wege gebracht in der Zusammenarbeit mit Varta-Batterien. Die BMW-Familie Quandt ist seit 1977 schrittweise aus der Keimzelle des weltweiten Batteriewesen ausgestiegen; aus der Akkumulatorenfabrik (Foto), später Varta, in der heutigen südwestfälischen Industriebarache Hagen. Wie es weitergeht? Im BMW i3 sorgt eine Korea-Batterie für die Freude am Fahren; von Samsung. Nächste Woche mehr.