Telekom klein

Die Zeit ist reif für mehr Telekom – nach 17 Jahren Minus mit der T-Aktie, foto mb

Elf der 30 der sog. DAX-Aktien sind aktuell weniger wert als zu Jahresbeginn. Die Telekom-Aktie gehört dazu; vielleicht aber nicht mehr lange. Die T-Aktie ist das einzige der Minus-Papiere, das in den jüngsten Wochen Plus machte – in der Bundesliga Aktien.

Berliner Politik freut sich auf Telekom-Milliarden

Die Deutsche Telekom hat jüngst einen ermutigenden Zwischenbericht vorgelegt. Dass US-Präsident Donald J. Trump den Dollar momentan so schwach macht, das ist jedoch nicht gut für den Wert der wichtigsten T-Beteiligung: der T-Mobile US Inc. Deren Wert ist jederzeit abrufbar auf einschlägigen Börsenseiten. Von April bis zuletzt war der Kurs von T-Mobilie um mehr als 15 % gefallen. Jetzt scheint er sich zu stabilisieren. Das ist wichtig für die Deutsche Telekom. Sie hält zwei von drei T-Mobile-Aktien. Das sind aktuell etwa 30 Mrd. €. Umgerechnet bedeutet das: 6 der 16 €, die aktuell für T-Aktien gezahlt werden, zahlen die Käufer für T Mobile. 10 € pro Aktie oder insgesamt nur 45 Mrd. € werden für die anderen Telekom-Geschäfte bezahlt. Das ist wenig. Die allgemeine Digitalisierung spielt Netzbetreibern wie der Deutschen Telekom in die Karten. Die nachteiligen amtlichen Preisregelungen für die Telekom könnten sich eher über kurz als über lang ändern. Dann wird die Konkurrenz sich nicht mehr so billig in die T-Netze einkaufen können. Und die Berliner Politik freut sich mit: Die Telekom wird mehr Steuern für mehr Gewinn zahlen. Der Bund kann dann seine Beteiligung an der Telekom zu höheren Kursen verkaufen, sofern er mal wieder Geld brauchen sollte. Mit fast 4 % liegt die T-Aktie aktuell noch unter dem Jahresanfang; trotz des jüngsten Kursanstiegs. Es würde überraschen, wenn sich das Minus bis zum Jahresende 2017 nicht in ein Plus verwandelt hätte. Schließlich geht es bei der T-Aktie auch um mindestens 60 Cent Dividende; zahlbar das nächste Mal im Frühsommer 2018. 60 Cent Dividende bedeuten fast 4 % Rendite auf den aktuellen T-Kurs. Das ist viel mehr als es momentan für Bundesanleihen gibt.

Bundesliga Aktien: Riesenoptimismus für Meister Adidas

Mit 4 % Minus steht die T-Aktie weniger schlecht da als Siemens, Fresenius, Heidelbergcement oder die Chemiker Merck und BASF und erst recht BMW und Daimler. BMW liegt momentan 8 % unter dem Vorjahresschluss. Daimler-Aktionäre haben schon 14 % eingebüßt. Ausgerechnet VW steht vergleichsweise weniger schlecht da – mit einem Minus von 2,5 %. Auf der Plus-Seite zeigt sich dynamischer Optimismus für Adidas. Fast 20% hat die Adidas-Aktien allein in den jüngsten vier Wochen gewonnen. 33% Plus sind es seit Beginn des Jahres 2017. Ob das reicht für Adidas, um zum dritten Mal in Folge beste Aktie des Jahres zu werden, das ist fraglich. Commerzbank, Lufthansa und RWE sind Adidas um mehr als 20 Prozentpunkte voraus.