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„Weißer Rauch“ aus der Europäischen Zentralbank: Signal für höhere Aktienkurse. foto mb

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Neue Bedingungen gelten seit diesem 8. Juni für Aktien allgemein und für Bundesliga Aktien speziell; sozusagen weißer Rauch für Aktien. Seit an der Leitbörse New York eine ähnliche Änderung der Bedingungen erfolgte, sind die Aktienkurse dort um mehr als 25 % gestiegen.

Mario Draghi ist quasi Herr über Zinsen, Anleihenkurse und Aktienkurse in Deutschland und Europa. Mario Draghi ist Chef der Europäischen Zentralbank EZB. Als solcher sieht er die Zinsen  jetzt nicht noch weiter sinken. Das wäre ohnehin kaum mehr möglich. Dennoch: Wenn der EZB-Chef ein solches Signal vermittelt, dann hat das enorme Bedeutung.

Fondssparer fürchten sinkende Werte

Betroffen sind zunächst Millionen Sparer in Investmentfonds und z.B. in Bundesanleihen. Die Anleihen werden kaum mehr im Kurs steigen. Die Kurse werden eher sinken. So wie z.B. der Kurs der Bundesanleihe aus 2014. Das Papier mit 2,5 % Zinskupon auf Nennwerte von 1.000 Euro war zwischenzeitlich auf 1.600 € gestiegen. Schon jetzt werden an der Börse keine 1.350 Euro mehr dafür bezahlt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bald vielleicht nur noch 1.250 Euro bewilligt werden; wohlgemerkt: immer bei unverändert festverzinslichem Kupon von 2,5 %. Am 15. August 2046 wird der dann regierende Finanzminister nur den Nennwert 1.000 Euro für die Anleihe zurückzahlen, die der heutige Finanzminister Wolfgang Schäuble 2014 aufgenommen hat. Wie wenig Sparer sich 2046 für 1.000 Euro noch werden kaufen können; das ist eine andere Geschichte.

Aktiensparer erwarten steigende Kurse

So wie die Kurse der Bundesanleihe 2046 und ähnlicher Anleihen runter gehen, so gehen die Papiere auch nur noch in die Berechnung der Werte von Fondsanteilen ein. EZB-Chef Draghi hat das Signal jetzt ganz gezielt gesetzt: Anleger sollen sich darum kümmern, die leicht zu errechnenden Wertverluste mit Anleihen zu vermeiden. Ein solches Signal vom obersten Euro-Banker hat Gewicht.

Als Mario Draghi 2012 Jahren signalisierte, das Geld „seiner“ EZB werde in jedem Fall ausreichen, um den Euro und EU-Europa zu retten, da stand der DAX-Kursindex bei 3.600 Punkten. (Die Briten brauchten noch vier Jahre bis zum Brexit-Votum). Seit jenem Draghi-Tag 2012 sind die Kurse jener Aktien, aus denen der DAX berechnet wird, so gestiegen, dass der DAX-Kursindex jetzt auf reichlich 6.000 Punkte berechnet wird; also um mehr als 60 % höher. Der gängige DAX-Performanceindex ist sogar noch mehr gestiegen – wegen der realitätsfremden Berechnungsmethode.

Bundesliga Aktien: TopTen

Einen Masterplan für die Folgen des heutigen Draghi-Tags gibt es freilich nicht. Realistisch ist aber die Erwartung, dass Anleger aus Anleihen aussteigen oder zumindest keine weiteren oder weniger Anleihen erwerben werden. Stattdessen werden sie mehr Aktien erwerben, soweit ihre Anlagevorschriften das erlauben. Um Aktien erwerben zu können, werden die Umsteiger höhere Kurse bewilligen müssen. Die Leitbörse USA ist Deutschland und Europa insoweit voraus. Dort erging 2014 im Oktober das Signal, das Mario Draghi heute setzte. Um mehr als 25 % sind die Kurse jener Aktien seither gestiegen, aus denen der Dow Jones Index errechnet wird.

Die Bundesliga Aktientabelle zeigt, welche Papiere 2017 in Deutschland bevorzugt werden. Nach 107 Aktien-Handelstagen hat sich eine stabile Führungsgruppe in der Tabelle gebildet. Die TopTen reichen vom souveränen Spitzenreiter RWE bis zu SAP. Adidas, die Sieger-Aktie der Vorjahre, ist jetzt nicht mehr ganz vorne dabei. Auffällig optimistisch sind Aktienkäufer aktuell auch für Linde, Vonovia, Fresenius Medical und für Merck. Demnächst mehr. Nichts verpassen über die Newsletter-Funktion.