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Bayer-Chef Werner Baumann bekommt Unterstützung: Amerikaner kaufen Bayer-Aktien. foto mb 

Bunesliga Aktien_20170619

Gerade hat Werner Baumann die Wirtschaftspresse im Industrieclub in Düsseldorf leidenschaftlich eingeschworen: Warum Monsanto gut und teuer ist für Bayer, Leverkusen. Das ist der Weltkonzern, für den Werner Baumann der Chef ist. Positiv bewertet in der Bundesliga Aktien.

Monsanto habe schon seit Langem den historisch belasteten Namen ablegen wollen. Vor Jahren hätten jedoch die Millionen gefehlt, für die Durchsetzung eines neuen Markennamens und eines neuen Image, weiß Baumann. Nun muss Monsanto nicht zahlen: Die Aktionäre werden viel Geld dafür bekommen, dass der Name „Monsanto“ verschwinden wird.

Amerikaner wollen Bayer werden

„Bayer“ wird künftig auf Saatgutsäcken stehen, die aus der Monsanto-City St. Louis ausgeliefert werden. Günstigenfalls wird sich in einigen Jahren und nach entsprechend teurer Marken-Kampagne bei den Bauern kaum jemand mehr daran erinnern, dass dieses „Bayer“ früher mal Monsanto war und für viele der Inbegriff des Bösen. Wo in USA früher „Bayer“ drauf stand, war über lange Jahre auch nicht unbedingt Leverkusen drin. Daran kann sich heute kaum mehr jemand erinnern. Leverkusen hat nach und nach die in Kriegszeiten verlorenen Namensrechte in USA zurückgekauft und zurückerstritten.

Bayer wird amerikanisch

Die Lipobay-Krise liegt inzwischen auch schon mehr als 15 Jahre zurück. Eine „Nahtod-Erfahrung“ sei das gewesen, meint Baumann, als Bayer das gerade hoffnungsvoll gegen die einflussreiche US-Konkurrenz eingeführte Medikament „Lipobay“ vom US-Markt zurückziehen musste. Einen vermuteten deutsch-feindlichen Akt vermag Baumann darin jedoch nicht zu erkennen, dass damals plötzlich massenhaft Klagen über Nebenwirkungen auftauchten. Die Bewältigung hat den Leverkusener Konzern Milliarden gekostet. Von dem Kurssturz haben sich Bayer-Aktie und Bayer-Aktionäre erst zehn Jahre später wieder erholt.

Die Lehren aus der Lipobay-Krise haben bei der Bewertung der Risiken des Monsanto-Deals natürlich eine Rolle gespielt, meint Baumann im Gespräch mit der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung. Monsanto-Glyphosat sei gerade erst amtlich als unbedenklich eingestuft worden. Darauf müsse man sich nun als Hersteller und künftiger Hersteller verlassen können. Dass die Besetzung von Ämtern und damit auch Bewertungen wechseln können, das ist Fakt. Und dass die Gegner von Glyphosat nicht ruhen werden, um einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Pflanzenschutzmittel und Fehlbildungen nachweisen zu können, das ist ebenfalls Fakt. Monsanto sei ein „kalkuliertes Risiko“, meint Baumann.

Bundesliga Aktien: Bayer in den TopTen

Aktienkäufer sehen den Monsanto-Deal 2017 positiv. Sie bewilligen höhere Kurse, um anderen Anlegern Bayer-Aktien abkaufen zu können. Mehr als 20 % ist der Bayer-Aktienkurs 2017 auf diese Weise schon gestiegen. Das ist momentan Rang sechs in der Bundesliga Aktien. 2016 und 2015 hatten Verkäufer sogar sinkende Kurse hingenommen, um Bayer-Aktien los zu werden. Wichtigster Aktionär unter dem Bayer-Kreuz ist die amerikanische Anlegerfirma BlackRock Inc. Sie kauft aktuell Bayer-Aktien dazu. Das geht aus Pflichtmeldungen über die Beteiligung an Bayer hervor. BlackRock ist gleichzeitig wichtiger Aktionär von Monsanto. Insoweit sind die „Blackrocker“ doppelt interessiert, dass Bayer’s Baumann mit dem Aufkauf durchkommt.

Monsanto wird deutsch. Bayer ist längst nicht mehr deutsch. Nur etwa ein Viertel der fast 830 Mio. Stück Bayer-Aktien liegen bei deutschen Anlegern. Wenn ein Großteil der Bayer-Aktien in amerikanischen Händen liegt, dann mag das Ängste vor einer Lipobay-ähnlichen Monsanto-Krise verringern. US-Starinvestor Warren Buffett hat sich kürzlich gegen Bayer entschieden. Er ist bei Lanxess eingestiegen. Lanxess war früher Bayer. Nach zwischenzeitlicher Krise arbeiten diese eigentlich urbayerischen Chemiker jetzt teilweise mit Aramco zusammen. Das ist die Mega-Ölfirma aus Saudi-Arabien.