Der helle Wahnsinn: Es gibt faktisch keine Zinsen mehr für Anleihen des deutschen Staats! Sparer werden bestraft, wenn sie ihr Geld nicht ausgeben, sondern auf die hohe Kante legen.

Doppelte Strafe

Der berühmte deutsche Mittelständler kriegt sogar Strafzinsen abgezogen, wenn er Geld der Firma auf dem Konto liegen hat. Noch schlimmer: Diese Strafzinsen sollen noch nicht mal als abzugsfähige Ausgaben gelten bei der Steuerberechnung. Das ist doppelte Strafe. Das ist ein Unding im Strafrecht: Niemand darf zweimal für dieselbe Tat bestraft werden; in diesem Fall für’s sparen.

Verantwortlich für diesen Wahnsinn ist Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank EZB. Draghi und die Mehrheit seiner Kollegen EZB-Räte wollen Europa retten. Und machen es kaputt.

Alles vergeblich

Draghi & Co wollen Wirtschaft und Arbeitsplätze davor bewahren, in einer Abwärtsspirale nach unten gezogen zu werden. Es sei besser, so denken die Euro-Banker, wenn allgemein die Preise steigen, statt dass z.B. Benzin und Diesel billiger werden.

Um zu erreichen, dass die Preise steigen, wollen Draghi & Co nun sogar noch mehr zusätzliches Geld in die Wirtschaft pumpen. Seit einem Jahr pumpen sie jetzt schon „wie verrückt“. Und das Ergebnis lautet: Die Preise sinken. Die Zinsen sinken. Versicherungen, Investmentfonds, Banken und Sparkassen sinken ebenfalls.

Alles absurd

Das ist total absurd. Die EZB ist nämlich auch für die Sicherheit der Banken verantwortlich; konkret für die großen Banken und in deren Gefolge praktisch auch für die nicht so großen Banken. D.h: Was sie vorne mit Mini- und Minus-Zinsen aufzubauen glaubt, das reißt die Draghi-EZB hinten ein; damit, dass Banken und Sparkassen Minus machen und früher oder später anfangen zu wackeln. Börsen-Wirtschaft, wie sie wirklich läuft! Mehr wissen?

von Martin Beier, vereidigter Sachverständiger für Wertpapier-Anlagen, Düsseldorf, 1. März 2016