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Die beiden Grafiken zeigen, was leider typisch ist für sehr populäre Anlagen in sog. Offenen Immobilienfonds. Die steigende Grafik ist das Bild, das z.B. der Fondsverwalter Deka als Erfolgsgeschichte vermitteln will. Es geht aufwärts. Die zackige Grafik zeigt, was Sparer mit dem Deka-ImmobilienEuropa-Fonds tatsächlich erleben: Seit zehn Jahren geht es mit dem Anteilwert runter.

Leere Versprechen

Stadt auf Stadt ab steigen seit Jahren die Werte von Immobilien und die Mieten. Der Wert des beliebten Europa-Immobilienfonds, v.a. für Sparkassen-Kunden, hält jedoch bei Weitem nicht das, was die Werbung verspricht. Das Ergebnis der steigenden Grafik können Sparer nur unter völlig unrealistischen Umständen erreichen. Die Grafik ist faktisch ein Fake.

Sinkende Deka-Werte

Wer als Rentner so abrocken will, wie es die aufwändig schöne Werbung der Sparkassen-Deka aktuell suggeriert, der wird sich womöglich die Gewinne des Fonds jedes Jahr auszahlen lassen müssen. Und erlebt dann ein Jahr später, dass der Wert der Fondsanteile nicht wieder die Vorjahreshöhe erreicht. Geschweige denn, dass der Wert der Anteile von Jahr zu Jahr steigt, so wie Immobilienwerte allgemein steigen.

Horrende Verwaltungskosten

Wie diese Minusgeschäfte der Fondssparer möglich sind, das zeigt ein Blick in die jüngste Jahresabrechnung des Deka-ImmobilienEuropa: Der Fonds hat zuletzt mit den Milliarden seiner Sparer 750 Mio. € an Einnahmen erwirtschaftet. So weit, so gut. Mehr als 10 % dieser Einnahmen z.B. aus Mieten und Verkaufserlösen, nämlich genau 86 Mio. €, hat sich Verwalter Deka für die Tätigkeiten seiner etwa 50 Mitarbeiter aus dem Fonds rausgenommen; wohlgemerkt, nachdem vorher die „Betriebs- und Instandhaltungskosten“ des Fonds bezahlt wurden sowie weitere 15 Mio. € „Kosten der Immobilienverwaltung“. Wofür darüber hinaus 21 Mio. € „Sonstige Kosten“ aus dem Fonds rausgingen, das ist aus den Erläuterungen der Deka nicht ersichtlich.

Verluste mit Devisentermingeschäften

Ganz bitter sind 120 Mio. € Verluste, die der Fonds 2015 mit Devisentermingeschäften machte. Solche Geschäfte schließen Fondsverwalter zur angeblichen Absicherung von Immobilien im Fremdwährungs-Ausland ab. Damit die dortigen Einnahmen und die erhofften überproportionalen Wertsteigerungen der Immobilien nicht durch Verluste mit Fremdwährungen aufgezehrt werden. Die seit zehn Jahren negative Wertentwicklung der Deka-Anteile zeigt das wahre Ergebnis; Minus.

Nicht mündelsicher

Zu schlechter Letzt hat das Amtsgericht Uelzen den Deka-ImmobilienEuropa-Fonds noch am 19.5.2016 als geeignet für mündelsichere Anlagen benotet; Az: 9 XVII M 758. Möglicherweise hat das Gericht nur die beschönigende Fake-Grafik zu sehen bekommen. Anders ist diese offensichtlich fehlerhafte Beurteilung durch das Gericht nicht zu erklären. Bei weiteren dieser Offenen Immobilienfonds (auch von anderen Bankengruppen) sieht die Ertrags- und Wertrechnung ähnlich enttäuschend aus. Dennoch werden auch andere ImmoFonds als mündelsicher bezeichnet. Um wirklich als geeignet für Mündelanlagen bezeichnet werden zu können, dürften die Anteilwerte jedoch nicht von Jahr zu Jahr und erst recht nicht über lange Jahre hinweg sinken.

Quelle der Grafiken: comdirect.de. Andere Informationsdienste zeigen ähnlich verblüffende Ergebnisse.