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Leitbörse Wallstreet jubelt. So sieht Fazzino den Trubel.

 Zig Millionen amerikanische Rentner freuen sich. In Deutschland geht die Angst um;  vor Altersarmut: German Angst. Grund für die Freude ist der Dow Jones Aktienindex. Er  erreicht eine neue Schallmauer: 20.000 Punkte! Das sind 19.000 Punkte Plus, seit ich 1976 erstmals zwei Augen auf amerikanische Aktien warf. Der Dow „rang“ damals jahrelang mit der Marke von 1.000 Punkten.

US-Börse: 20.000

Der DAX war vor 41 Jahren noch nicht erfunden. 1.000 DAX-Punkte, die dem Deutschen Aktienindex Anfang 1988 als Startpunkt gegeben wurden, sind später zurückgerechnet worden; zum Beispiel auf Anfang 1976. Für den DAX-Kursindex stehen insoweit 800 Punkte in der Statistik. Heute sind es 5.500 Punkte. Nur dieser DAX-Kursindex (WKN: 846744) ist mit dem Dow Jones Index vergleichbar. Der übliche DAX (Performanceindex) mit seinen jetzt reichlich 11.000 Punkten ist für diesen Vergleich nicht geeignet.

Deutsche Börse: 5.500

19.000 Punkte Plus für den Dow in 41 Jahren bedeuten 7,6 % Kurs-Plus pro Jahr. Ohne Dividenden. Mit Dividenden darf man von etwa 10 % Plus pro Jahr mit amerikanischen Aktien ausgehen. Der DAX-Kursindex erhöhte sich seit 1976 um 4.700 Punkte. Das sind 4,8 % Kursgewinn pro Jahr; ohne Dividenden. Mit Dividenden wird man von 6 bis 7 % Kursgewinn ausgehen können. Der DAX-Performanceindex scheidet insoweit aus. Seine Berechnung unterstellt, Dividenden würden immer gleich wieder in zusätzliche Aktien investiert; sogar die Dividendensteuern! Eine solche Berechnung gibt es für den Dow Jones gar nicht.

Steuerbonus für US-Sparer

Amerikanische Arbeitnehmer können jedes Jahr steuerbegünstigt Geld in Aktien investieren; mit der Maßgabe, die Papiere bis zur Rente liegen zu lassen. Viele Unternehmen ermöglichen es ihren Aktionären, mit Dividenden immer gleich wieder zusätzliche Aktien kaufen zu können; sogar Bruchteile von Aktien. In großem Stil nutzen Arbeitnehmer die Steuer- und Anlagemöglichkeiten. Das Ergebnis ist: Der Aktienboom erfreut breite Schichten der US-Gesellschaft. Spitzenverdiener werden mehr bewundert als beneidet. Es ist nicht bekannt, dass Spitzenverdiener Donald Trump die Aktien-Tax-Rule abschaffen will, wenn er Präsident sein wird. Im Gegenteil: Seit Trump gewählt ist, kennt die US-Leitbörse Wallstreet keine Grenzen mehr.

Alters-Dividenden für Millionen

Deutschland kennt nicht diese großzügige Steuerförderung für Aktiensparer. Verschiedene Versuche, Aktiensparen wirksam zu fördern, sind nicht über Anfänge hinausgekommen. „Der Deutsche“ hat keine Aktien. „Der Deutsche“ hat keine Aktiengewinne. „Der Deutsche“ hat „German Angst.“

Kaufkraftschwund killt Kursgewinne

Durchschnittlich jedes Jahr 5 % Kursgewinn mit deutschen Aktien lesen sich heutzutage gut. In realer Kaufkraft schrumpfen diese 5 % jedoch auf 2,5 %. Wer Kursgewinne kassieren will, muss den vollen Gewinn versteuern einschließlich Geldentwertung. Dividenden werden ebenfalls automatisch versteuert.

Quartals-Dividenden erfreuen Aktionäre

Die Geldentwertung in USA ist traditionell höher als in Deutschland. In realer Kaufkraft sind jährlich 7,6 % amerikanischer Kursgewinn in realer Kaufkraft knapp 5 %. Und dass der Dollar seit 1976 von 2,65 D-Mark oder 1,35 Euro auf jetzt 0,95 Euro gefallen ist, das schmerzt weder den nicht vorhandenen deutschen Aktiensparer und auch nicht den Aktiensparer im Mittleren Westen. Der „Ami“ freut sich über seine „Alters-Dividende“: 20.000 Punkte im Dow Jones und jedes Quartal die Dividendenschecks von seinen Firmen. So geht Börse!