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 Ein harmloser Briefkasten; ein Mega-Skandal wegen 2.500 Todes-Policen

Unglaublich: NRW mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an der Spitze spekuliert auf den Tod von Amerikanern! 2.500 Lebensversicherungspolicen hat die NRW-Landesbank WestLB vor Jahren in USA angekauft. Doch Pech: Die Versicherten leben länger als von den Bankern erhofft. 70 Mio. € müssen wahrscheinlich in den nächsten Jahren noch zusätzlich gezahlt werden – zusätzlich zu den Millionen, die ohnehin jedes Jahr für diese Todesspekulationen fällig werden. Der WestLB-Skandal, Teil 22

In USA ist das möglich. Versicherte konnten Jahre lang ihre laufenden Lebensversicherungspolicen verkaufen; z.B. wenn sie dringend Geld brauchten. Oder wenn sie das Geld noch selbst verleben wollten, das ansonsten trauernden Nachfahren bekommen würden. Käufer dieser sog. gebrauchten Lebenspolicen waren z.B. Spekulanten aus Deutschland.

Bürger büßen für Todesgeschäfte

Diese Spekulanten vertrauten auf Vermittler und Lebensexperten. Interessant waren Policen nur, wenn die Experten vorhersagten, der Versicherte würde in Kürze sterben. Der Aufkäufer der Police muss in diesem Fall nicht mehr lange jene Jahres- oder Monatsbeiträge für die Police zahlen, die der Versicherte nach dem Verkauf der Police nicht mehr zahlt.

Tausende deutsche Anleger haben sich vor Jahren auf solche „Geschäfte“ mit gebrauchten Policen eingelassen. Die meisten dieser Todesspekulanten haben am Ende mehr für den Ankauf und die Beiträge gezahlt als sie irgendwann nach dem Tod des Versicherten herausbekommen haben. Genauso verlieren jetzt auch die Bürger von NRW: Die Versicherten, für die die WestLB und die NRW-Bürger zahlen, leben länger als von den todesmutigen Banker-Spekulanten erhofft. Entsprechend müssen die Spekulanten, sprich letztlich NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und seine Ministerpräsidentin, länger die Beiträge für die Policen zahlen als die Experten vorhergesagt hatten. Wie viele Millionen das sind, das will Matthias Wargers nicht sagen. Wargers war früher selbst bei der WestLB. Heute ist Wargers Chef der landeseigenen Ersten Abwicklungsanstalt EAA in Düsseldorf. Er will das Thema herunter spielen. Recherchen lassen jedoch das volle Ausmaß des Skandals erkennen.

Versicherungen statt Wohnungen

Die Abwicklungsanstalt EAA hat die Todesspekulationen von der Westdeutschen Landesbank übertragen bekommen, als die WestLB 2010 in die Zwangsabwicklung musste. Die Millionen, welche die EAA jedes Jahr für die Todes-Policen zahlen muss, gehen dem Land NRW und seinen Bürgern verloren. Aus Steuergeldern müssen am Ende die Lücken gefüllt werden, die durch die fatalen Policengeschäfte aufgerissen werden. Schätzungsweise mehr als 500 Mio. € sind dadurch in den jüngsten fünf Jahren schon verloren gegangen.

Die besonders gewissenlosen Landesbanker hatten vor Jahren offenbar nichts Besseres gewusst, als auf den Tod von Amerikanern zu spekulieren; wohlgemerkt: Das passierte immer unter den Augen der Aufsichtsräte von den Sparkasse sowie aus der NRW-Landespolitik; meistens unter den roten Augen der angeblichen Sozialdemokraten-SPD. Die Landesbanker hätten stattdessen auch Kredite vergeben können. Sie hätten Straßen und Brücken, z.B. in Leverkusen, erneuern lassen können. Sie hätten erschwingliche Wohnungen für Familien bauen lassen können.

WestLB-Skandal: Lügen gegen Erben

Die Landesbanker hätten z.B. auch jene Gelder auszahlen können, deren Verbleib die Kölner Erbin KB in der WestLB sachverständig hat nachweisen lassen. Hunderte weitere frühere Kunden der WestLB und deren Erben haben darüber hinaus wahrscheinlich heute immer noch mehr als eine Milliarde Euro in der WestLB stecken, bzw. in der „Zweiten Abwicklungsanstalt“, d.h. in der Portigon AG, oder in der EAA.

Anstatt die Gelder an die Eigentümer/Erben auszuzahlen, logen die Landesbanker vor den Gerichten, die Ansprüche, z.B. jene der Erbin KB, seien nicht berechtigt. Und die Banker kamen sogar durch damit. Jetzt verwenden sie die faktisch unterschlagenen Erbengelder, um letztlich auch mit diesen Geldern skrupellos auf den Tod von Amerikanern zu spekulieren. Der WestLB-Skandal geht weiter: Teil 23.