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 Denkmal am Tatort: „Madonna in den Trümmern“

WestLB: Der ewige Skandal. Teil 8. Am 9.2.2010 bekam Erbin KB Post. Von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Was sich bedrohlich anhört, war in Wahrheit ein Durchbruch: Staatsanwältin Birgit A Blum teilte auf Seite 4 des Schreibens mit: „Zur Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche … gegenüber der WestLB dürfte die Erkenntnis ausreichen, dass es zu … anonymisierten Transfers gekommen ist.“ Von diesen Ansprüchen will auch die WestLB-Folgebank Portigon bis heute nichts wissen.

Verdeckungshandlungen

Die Staatsbank pocht auf Verjährung. Diese Verjährung haben hinterhältige Herren von WestLB/Portigon in höchst einschlägiger Weise herbeigeführt; mit gezielten Desinformationen und mit Hinhaltetaktik, die einer Staatsbank wahrlich unwürdig sind. Juristen bezeichnen das als Verdeckungshandlungen. Diese unfeinen Handlungen fanden unter den Augen höchster politischer Kreise statt, wie aktuell unter den Augen von NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans. Diese Verdeckungshandlungen sind freilich nicht verjährt.

Madonna in den Trümmern

Zunächst sah das Schreiben der Staatsanwältin Blum für KB aus wie eine weitere Enttäuschung. Den gewünschten Einblick in die „Akte Richter“ wollte die Anwältin aus der Düsseldorfer Altstadt nicht gewähren. Georg Richter war bis 1992 hoch angesehener Direktor in der Kölner Niederlassung der WestLB an der Ecke Ludwigstraße/Brückenstraße. Heute wartet das dänische Einrichtungshaus „Bolia.com“ dort auf Kunden. Oben im Haus residiert der Westdeutsche Rundfunk, der später auch noch eine Rolle in diesem Skandal spielen wird. Gegenüber der früheren Staatsbankstelle steht die „Madonna in den Trümmern“ in der fein restaurierten Andachtsstätte „Kolumba“ des „Erzbischöflichen Diözesanmuseums“.

Allmacht im Schatten des Doms

Im Schatten des Doms hatte sich Direktor Richter in seiner Allmacht im Frühjahr 1989 Wertpapiere im Wert von fast 600.000 DM als effektive Urkunden nach Köln ausliefern – und in seinem Dienstsafe an der Brückenstraße verschwinden lassen. Genau diese Wertpapiere hatte Richter erst wenige Wochen zuvor mit dem Geld von Mutter B’s Festgeldkonto erworben und ganz normal in einem Girosammeldepot bei der WestLB-Mutter in Düsseldorf einbuchen lassen; freilich ohne jeden Auftrag und ohne jede Vollmacht von Mutter B.

Erst Stalingrad dann WestLB

Die damals schon betagte Dame B, die Mutter von KB, schöpfte keinen Verdacht. Sie vertraute auf Direktor Richter. Wegen seines Titels und wegen seines Arbeitgebers, der ihm diesen Titel verliehen hatte: wegen der Landesbank WestLB. Das ist die Staatsbank aus jenem Land, für das ihr 1975 verstorbener Ehemann EB in Stalingrad seine Knochen hingehalten – und für dessen nachfolgende Republik er später wichtige Dinge beschafft hatte.

Die „Akte Richter“

Man schrieb das Jahr 1989: Bankenskandale, Vertrauensverluste oder gar Zusammenbrüche sollten noch fast 20 Jahre auf sich warten lassen. WestLB-Manager Georg Richter wurde freilich schon 1992 aus seinem Direktoren-Sessel gefeuert. Er wurde später wegen fortgesetzter Beihilfe zu massenhaften Steuerhinterziehungen verurteilt; Az: 28Js170/99; die „Akte Richter“. Die Ermittlungen wegen Untreue und Unterschlagung stellte die Staatsanwaltschaft ein. Die Landesbank hatte sich mit der anzeigenden Kundin verglichen.

Der ewige Skandal

Diese wegen Steuerhinterziehung staatsanwaltlich verfolgte Kundin aus der „Akte Richter“ hat ihre Werte von der WestLB zurückbekommen. Sie hatte plötzlich Steuern zahlen sollen für Werte, über die sie gar nicht verfügte. Genauso wie Erbin KB. Nur, dass KB nicht verfolgt wurde und auch nicht verfolgt wird. Und dass KB ihre Werte bis heute nicht von der WestLB zurückbekommen hat. Täter Richter ist tot. Und wie die Staatsbank aus dem Rechtsstaat NRW die Auszahlung an KB bis heute verhindert; das lesen Sie in den nächsten Folgen von WestLB: Der ewige Skandal lebt unter dem Namen Portigon weiter.