VW, BMW und Daimler machen momentan mehr als 100 Mio. € Euro Gewinn pro Tag! Und jammern, weil sie Abgasabschaltungen abschalten müssen. foto mb
Mehr als 100 Millionen Euro pro Tag! So viel Gewinn haben die Autokonzerne Daimler, BMW und VW im ersten Halbjahr 2017 verdient; wohlgemerkt: an jedem Tag, also auch an Neujahr, genauso wie am Rosenmontag oder am Ostermontag. Trotz Diesel-Skandal.
Autokonzerne: Nicht mal 30 % Steuern
Exakt 125 Millionen Euro Gewinn pro Tag; Löhne, Material, Kreditzinsen und sonstige Aufwendungen sind da abgezogen; z.B. für Prozesse und Probleme wegen Auspuffbetrügereien. Steuern sind noch nicht abgezogen. Steuern sind jedoch „Peanuts“ für die Autokonzerne: nur 35 Millionen Euro pro Tag oder nicht mal 30 Prozent vom Bruttogewinn. Jeder halbwegs gut verdienende Arbeitnehmer bekommt mehr Steuern vom Lohn und Gehalt abgezogen, z.B. in der Autoindustrie.
Entscheidungen gegen die eigene Lunge
Als es jetzt darum ging, die berüchtigten Abgasabschaltungen abzuschalten, da war das Jammern der Autobosse groß. Mehr als Nachbesserungen an der Software seien zwar technisch möglich; solcher Auwand sei aber nicht zu tragen für die Autoindustrie. So drückten die Bosse öffentlich auf die Tränendrüsen. Fast dankbar ließ die Politik sich erweichen. Die angebliche Gefahr für die Auto-Arbeitsplätze scheint Politikern und Bossen bedrohlicher als die Gefahr für die Gesundheit der Bürger. Das ist bitter. Schließlich leben auch Politiker und Industriebosse ebenfalls in dem Land, dessen Luft sie vergiften (lassen). Sie entscheiden sich quasi gegen ihre eigenen Lungen.
Politik ist, wenn es immer um Steuern geht
Vielleicht geht es auch um mehr: Wenn die Autokonzerne die Motore wirkungsvoll nachbessern würden, dann würde der Aufwand der Konzerne steigen. Die Konzerne würden nicht mehr 125 Millionen Euro verdienen pro Tag. Der Gewinn würde sinken; vielleicht auf „nur“ noch 100 oder gar nur 50 Millionen pro Tag. Entsprechend würde die Politik weniger Steuern bekommen. Das ist allem Anschein nach die größte Gefahr: Politik ist, wenn es am Ende immer um Steuern geht. Damit Politiker und Beamte bezahlt werden können und ihre Pensionäre.
Diesel-Skandal: Politiker hängen mit drin
Obendrein hängen Politiker auch an anderer Stelle mit drin: Ihre Pensionskassen halten weithin Aktien von Daimler, BMW und VW. Insoweit geht es der Politik schon seit Monaten ans Eingemachte: Die Aktien der drei Konzerne zählen 2017 zu den größten Verlierern an der Börse. Mehr als 100 Millionen Euro pro Tag haben die Aktien dieser Konzerne seit Jahresanfang 2017 verloren. Politiker und Beamte haben freilich Glück im Unglück: Ihre Pensionskassen halten nur ein paar Millionen Stück dieser Aktien. Die anderen Aktien halten ganz normale Bürger und deren Investmentfonds, ferner die Familien Porsche und Piëch sowie ganz viele Anleger aus dem Ausland; z.B. aus USA oder aus Katar.