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 Tabelle der Aktien-Bundesliga

Zwei Monate vor Ende der Saison 2016 in der Aktien-Bundesliga steht der Meister praktisch schon fest: Adidas. Aktien des Sportartiklers waren Ende Oktober 2016 um 66 % mehr wert als zu Jahresbeginn 2016. Damit macht es Adidas seiner wichtigsten Beteiligungsfirma nach: dem FC Bayern. Schon 2015 war Adidas Meister der Aktien-Bundesliga: Keine der 30 Aktien, aus deren Kursen der Deutsche Aktienindex DAX errechnet wird, war 2015 besser als Adidas.

Kauft Bayern Aktien von Adidas?

2016 ist der Adidas-Vorsprung auf den Tabellenzweiten RWE (plus 23 %) enorm groß; siehe Tabelle. Woher Anleger den Optimismus nehmen, um seit etwa einem Jahr jede Menge neue Rekordkurse für Adidas-Aktien zu bezahlen? Mit Kasper Rorsted steht ein neuer „Chef-Trainer“ an der Spitze der Sport-AG. Rorsted hat zuvor den Familienkonzern und Aktienliga-Konkurrenten Henkel auf ungeahnte Höchstwerte getrimmt.

Verschiedene Fonds besitzen inzwischen Pakete von jeweils mehr als 5 % aller Adidas-Aktien. Keiner besitzt aber mehr als 10 %. Eine derart dominierende Stellung, wie sie die Adidas-Aktie nun schon im zweiten Jahr einnimmt, ist oft mit künftigen gravierenden Veränderungen verbunden. Insoweit darf man gespannt sein, wie lange Adidas die Aktienliga noch dominieren wird. Der FC Bayern hat nicht so viele Adidas-Aktien, dass er diese Position öffentlich melden müsste. es ist überhaupt nicht öffentlich bekannt, ob der FC Bayern seine Überschüsse in Adidas-Aktien anlegt. Der Kursgewinn der letzten zwei Jahre wäre freilich ein schönes Zusatzgeschäft.

RWE gut, E.On schlecht

Die eigentliche Überraschung in der Zehn-Monatstabelle der Aktien-Bundesliga ist die RWE-Aktie. 23 % Plus in zehn Monaten zeigen ausgeprägten Optimismus der Anleger. Vor dem Hintergrund dramatisch schlechter Preise für Strom sind Anleger bereit, erhebliche höhere Kurse zu bewilligen, um RWE-Aktien kaufen zu können – freilich auf dem insgesamt immer noch ganz niedrigen Kursniveau.

RWE hat aus dem Verkauf von Innogy-Aktien Milliarden Euro in die Kasse bekommen. Das erleichtert die Bilanz-Lage. Konkurrent E.On hat seinen Aktionären unentgeltlich  zusätzlich Aktien von Uniper gegeben. Geld ist dadurch nicht in die E.On-Kasse geflossen. Die E.On-Aktie rangiert im Keller der Bundesliga-Tabelle. Schlechter schneiden nur die Aktionäre von Commerzbank und Deutscher Bank ab. Hinter den Kulissen laufen schon strategische Vorbereitungen für die wahrscheinliche Fusion der beiden Institute.

Infineon schlägt Siemens

Auffällig sind die Chemie-Aktien: BASF steht unter den Top Ten. Bayer steht unter den Low Five. Die Autobranche steht voll im Minus. Dabei steht die Branche geschäftlich noch voll im Gewinnsaft. Die einst ungeliebte Siemens-Tochter Infineon rangiert nun schon im zweiten Jahr vor Mutter Siemens. „Alles richtig gemacht“, wird man bei Siemens sagen: „Tochter Infineon konnte – frei von Direktiven und Konzernkostenumlagen der Mutter – endlich ihre volle Schönheit entwickeln.“ Noch steht der Aktienkurs freilich weit unter den Ersttagspreisen, mit denen Infineon im Jahr 2000 an die Börse kam. Mal sehen, wie es weitergeht, mit Infineon und mit der Liga-Tabelle.

 

 

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