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Deutsche Bank erinnert an die Macht von früher; hier die Hauptstelle in Hagen/Westfalen

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Das hat es lange nicht gegeben: Die Aktie der Deutschen Bank gewinnt die Börsenwoche: 16,8 % Plus stehen für Woche 49/2016 zu Buche. Dank dieses Plus‘ haben Hunderttausende Eigentümer der Bank jetzt nur noch 23 % Kurswert verloren – seit Woche 0/2016. Die einst so stolze Bank ist wie der HSV im Fußball: jetzt Drittletzter.

Hilfe für Italien ist Hilfe für Deutschland

Der Grund für den Optimismus der Anleger kommt aus Frankfurt: Die Notenbanker der Europäischen Zentralbank (EZB) haben angekündigt, weiter für unfassbare Milliarden-Beträge Anleihen aufkaufen zu wollen. Damit hat Mario Draghi, der Italiener an der Spitze der EZB, auch etwas Gutes für die Deutsche Bank veranlasst. Dies gilt umso mehr, als Draghis Volk sein Land gerade in eine neue Krise abgestimmt hat. Für die Deutsche Bank, für die Allianz-Gruppe und für viele andere Adressen wackeln Milliarden-Werte in Italien jetzt nicht mehr so stark wie vor der jüngsten Sitzung der EZB. Axel Weidmann, der Chef der Deutschen Bundesbank, soll in seiner Rolle als EZB-Zentralbanker gegen die Ausweitung der EZB-Käufe gestimmt haben. Weidmanns Kampf ums Prinzip der europäischen Staatsfinanzierung ist ehrenhaft. Die Ehre ist allgemein freilich längst verloren. EU-Staaten machen straflos viel mehr Schulden als erlaubt. Die EU-Staatsbank, die EZB, druckt faktisch neues Geld, um die Staatsschulden zu finanzieren – durch Ankauf von Schuldenanleihen

Eon jetzt Letzter in der Aktien-Bundesliga

Obendrein steigen sogar Aktien von Industrieunternehmen: Auf die Kurse von ThyssenKrupp, Continental oder Daimler z.B. legen Anleger innerhalb einer Woche jeweils 10 % und noch mehr oben drauf. Für 29 von 30 sog. Dax-Aktien stehen am Ende von Woche 49 die Kurse höher als am Anfang der Woche. Nur RWE steht niedriger; um 3,5 %. Eon, der RWE-Partner in der Krise, steht am Ende von Woche 49 um 5,9 % höher. Weil die anderen Aktien jedoch mehr zulegten, übernimmt Eon jetzt das Schlusslicht von der Deutschen Bank.

Adidas ist „Aktienmeister 2016“

Weil es keine Zinsen mehr gibt, würden Anleger jetzt Aktien kaufen. Sie würden sogar steigende Kurse bezahlen, um überhaupt Aktien zu bekommen. So heißt es. Dass deutsche Anleger plötzlich Aktien kauften – und dann auch noch so riskante Papiere, wie die der Deutschen Bank oder von der Commerzbank – das war bislang Land auf Land ab nicht zu beobachten. Bekannt ist, dass z.B. der Staatsfonds aus Norwegen oder die Staatsbank aus der Schweiz deutsche Aktien kaufen. Oder z.B. die Pensionsversicherungen der deutschen Beamten. Versicherer haben sich jüngst allerdings beschwert, z.B. dass VW heute so schlecht steht wie vor bald zehn Jahren. Zuletzt wurde freilich selbst die angebliche VW-Vorzugsaktie um 7,9 % im Kurs hochgekauft. Im Vergleich zum Jahresanfang steht das teilstaatliche „Volks-Papier“ jetzt nur noch um 4,2 % tiefer. Für die Aktionäre von Spitzenreiter Adidas ist derweil schon Bescherung: Ihre „Aktie des Jahres 2016“ ist jetzt 60 % mehr wert als zu Jahresbeginn. 2015 hatte Adidas auch schon den Titel geholt; mit 88 % Plus. Wer jetzt noch glaubt, da würde nicht mehr dahinter stecken als normaler Optimismus von normalen Anlegern, der glaubt vielleicht auch noch an den Weihnachtsmann.