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Adidas verliert, bleibt aber weiter vorne

 20161111  Link anklicken, um Tabelle zu sehen

Die Aktienwoche mit der Trump-Wahl endete mit einem Trumpf: Anleger haben keine Angst vor Donald Trump! Sie bezahlen höhere Kurse für Aktien! In USA bezahlen sie sogar Rekordkurse.

In Deutschland stehen die Kurse nach den ersten drei Trump-Tagen um 4 % höher als zwei Tage vor der Trump-Wahl. Von Rekordkursen wie in USA ist Europa freilich weit entfernt. Die Kurse jener Aktien, aus denen der deutsche Index DAX errechnet wird, stehen im Herbst 2016 im Durchschnitt um 15 % weniger hoch als im Rekordfrühjahr 2000. Der „DAX-K“ (Kursindex) steht heute bei 5.200 gegenüber 6.300 im Frühjahr 2000. Der allgemein übliche DAX-Performanceindex (DAX-P) beschönigt die tatsächliche Entwicklung der Kurse. Repräsentative europäische Aktienindices werden 2016 ebenfalls weit weniger hoch ausgerechnet als im Rekordfrühjahr 2000.

Keine Angst vor Donald Trump

Im Einzelnen hat sich die Tabelle in der jüngsten Börsenwoche faktisch gedreht. Die Letzten sind die Ersten: Der Kurs der Deutschen Bank ist in den jüngsten fünf Börsentagen um 20 % gestiegen; mehr als jede andere deutsche Standard-Aktie (rechte Seite der Tabelle). Das erstaunlich hohe Plus hat jedoch nicht ausgereicht, um die Deutsche vom letzten Platz der Jahrestabelle (linke Seite) wegzubringen. Die Commerzbank bekam 12,7 % höhere Kurse bewilligt. Die Deutsche Börse und die Allianz auf den Wochen-Rängen 3 und 4 werden von der „Trump-Befreiung“ profitieren. So lautet offenbar das Kalkül der Anleger, die höheren Kurse für diese Papiere bewilligen. Der kommende US-Präsident Trump hat angekündigt, die zuletzt eingeführten Regularien für das Finanzgeschäft lockern zu wollen. Siemens und ThyssenKrupp werden unter dem kommenden „Trump-Regime“ ebenfalls bessere Chancen eingeräumt (Rang 6 und 7 in der Wochentabelle).

Aktien im Trump-Fieber

Die Aktie von Spitzenreiter und Meisterschaftsfavorit Adidas kann jetzt schon seit zwei Wochen keinen neuen Optimismus bei Anlegern auslösen. Der jüngste Zwischenbericht wird als „nicht gut genug“ bewertet. Dies gilt ebenso für den bisherigen Tabellenzweiten RWE. Er rutsche auf den 12. Platz in der Jahrestabelle ab. Henkel konnte die Anleger ebenfalls nicht zufrieden stellen, obwohl die jüngsten Zahlen wahrlich zufriedenstellend ausgefallen sind.

Crash der Anleihen

Auffällig ist, wie stark die Immobilien-Aktie Vonovia und die Heidelbergcement zurückfallen. Anleger fürchten scheinbar um ein Ende des Bau- und Immobilien-Booms. Weil die Zinsen zu steigen beginnen. Die Kurse von Anleihen sind zuletzt so heftig gesunken, dass schon vom Crash der Anleihenkurse gesprochen wird. Die Renditen sind gestiegen; wenn auch immer noch auf ganz niedrigem Niveau. Anleger nehmen sinkende Kurse in Kauf, um Anleihen möglichst schnell verkaufen zu können. Ob das auch ein schlechtes Zeichen für die Aktienkurse ist? In einer Woche wissen wir mehr.