Ragen aktuell heraus: Aktienkurs und Turm der Commerzbank (Mitte)
Adidas baut den Vorsprung in der Tabelle aus. Aufsichtsratschef Igor Landau freut sich: Er hat sein Aktienpaket noch um weitere 2,6 Millionen Adidas-Aktien aufgestockt. Auch Black Rock hat sein Paket aufgestockt. Der amerikanische Investmentfonds-Riese hält jetzt mehr als 5 % aller Adidas-Aktien. Die Großanleger haben offenbar sogar steigende Kurse bewilligt, um weitere Adidas kaufen zu können. Der Kurs-Abstand auf Verfolger Siemens und die anderen Aktien ist gestiegen.
Adidas schlägt Nike
Das verstärkte Engagement von Black Rock spricht für sich: Black Rock ist weltweit der größte Anleger. Der Mega-Vermögensverwalter weiß sehr gut Bescheid, was in der Wirtschafts- und Börsenwelt läuft oder was nicht läuft. Beim Adidas-Konkurrenten Nike z.B. ist Black Rock ebenfalls engagiert. Der Kurs von Nike sinkt seit mehr als einem Jahr.
Starker Dollar gut für deutsche Aktien
Außerdem: Weil der Euro seit Beginn der Trump-Epoche sinkt, sinken die Werte von Europa-Aktien, wenn man deren Kurse in Dollar umrechnet. Großanleger sehen sich dadurch sogar gewissermaßen gezwungen, zusätzliche Aktien zu kaufen, um ihre früheren Wertpositionen wieder aufzufüllen.
Optimismus für Commerzbank
Beste Aktie der jüngsten Woche ist Commerzbank. Eine Woche zuvor hatte die CoBa schon 12,7 % höhere Kurse bewilligt bekommen. Jetzt sind weitere 4,6% Plus dazugekommen. Eine solche Welle des Optimismus hatte die Bank zuletzt vor anderthalb Jahren erfahren. Da zeichnete sich ab, dass die Aktionäre für 2015 mal wieder Dividende bekommen würden. Davon ist Neuchef Martin Zielke heute weit entfernt. Der neue, überraschende Optimismus für die Commerzbank-Aktie setzte auf drastisch tieferem Kursniveau ein.
Abstieg für Bayer
Viel positive Beachtung fanden zuletzt Infineon und Continental auf den Wochen-Rängen 2 und 4. Damit stehen diese beiden Aktien rund 20 Plätze besser als in der Woche zuvor. An Boden verlor hingegen Bayer. Die geplante Übernahme von Monsanto wird auf diese Weise noch teurer. Insgesamt 15 Milliarden Euro haben die Bayer-Aktionäre zuletzt durch die Schrumpfung des Aktienkurses verloren. Rang 26 in der Wochen-Tabelle der Aktien-Bundesliga. Und Rang 25 in der Jahres-Tabelle. Wenn jetzt der Optimismus für Commerzbank anhält und Bayer weiter kritisch gesehen wird, dann könnte die jahrelange lokale Krisen-Cobank zu Silvester in der Gunst der Anleger höher stehen als der globale Top-Konzern Bayer. Im Frühjahr 2016 jubelten die Bayer-Aktionäre noch: Sie waren am wertvollsten Unternehmen der Republik beteiligt. Inzwischen sind SAP und Siemens wertvoller. Pech für die Leverkusener: Der steigende Dollar macht Monsanto noch teurer. Das gilt auch, wenn die Strategen sich in gewisser Weise gegen einen steigenden Dollar absichern konnten.
Trump beflügelt T-Aktie
Einen traurigen 20. Geburtstag beging die T-Aktie: Kurs gesunken. Die allgemeine Aktienbegeisterung der Jahre 1996 bis 2000 verflogen. Die T-Dividende bringt jetzt zwar in einem Jahr mehr Verzinsung als jedes Sparbuch in zehn Jahren. Doch das überzeugt Anleger nicht: 2016 hat die T-Aktie bis jetzt 13,7 % verloren. Mal sehen, ob T-Chef Timotheus Höttges künftig mehr überzeugen kann. Oder ob der starke Dollar die T-Aktie beflügelt. Die US-Tochter gewinnt durch den teuren Trump-Dollar jedenfalls massiv an Wert.