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Wer beim Kohlevertromer RWE dabeibleibt, wird am 2. Mai mit fetter Dividende belohnt, foto mb

Die Aktienbörse hat immer recht. So heißt es: 23 der 30 führenden deutschen Aktien stehen nach elf Wochen 2018 im Minus. Die Bundesliga Aktien sendet Signale für Merkel 4.0.

Den größten Optimismus der Deutschland-Anleger zieht derzeit die Aktie der Deutsche Börse AG auf sich: 13 Prozent Plus in 52 von 250 Börsentagen 2018. Die Deutsche Börse AG ist ein ganz spezieller Dienstleister. Zudem gehören die Deutsche-Börse-Aktien jetzt schon zu mehr als 80 Prozent ausländischen Anlegern. Auch die anderen Papiere an der Spitze der Tabelle der Bundesliga Aktien stehen nicht für den viel gerühmten industriellen oder mittelständischen Kern der deutschen Wirtschaft und für deren Zukunft unter der Regie von Merkel 4.0.

Bundesliga Aktien: nur Sieben im Plus

Kohleverstromer RWE (12 Prozent Plus) ist aktuell die zweitbeste deutsche Aktie vor Eon (2 Prozent Plus), vor Adidas, Infineon, Münchener Rück und vor Henkel. Die anderen sog. Dax-Papiere sind Mitte März 2018 sämtlich nicht mehr so viel wert wie zu Jahresbeginn 2018. Schlusslicht Deutsche Bank hat schon 20 Prozent verloren. Der 2017er Meister Lufthansa liegt 2018 um 15 Prozent zurück.

Viele Anleger haben zwischenzeitlich entschieden, Aktien von Kohleverstromern nicht mehr halten zu wollen; also z.B. vom RWE. Großanleger Allianz-Versicherung hat so entschieden oder z.B. auch die Beamten des Landes NRW. RWE war 2017 die drittbeste deutsche Standard-Aktie mit 43 Prozent Plus. 2016 lag das „Kohlepapier“ ebenfalls leicht im Plus. Und 2018 geht es positiv weiter. Wer ist bereit, steigende Kurse zu bewilligen, um bei diesem Umweltschädiger dabei zu sein? 1,50 Euro Dividende pro Aktie wird es am 2. Mai vom RWE geben; einen schmutzigen Lohn für diese Art anzulegen. Auf den RWE-Aktienkurs von 20 Euro berechnen sich 1,50 Euro Dividende als fette 7,5 Prozent Rendite; verbunden mit der Aussicht, dass es 2019 wahrscheinlich wieder so viel geben wird. Immerhin: RWE zahlte 2017 mehr als eine Milliarde Euro Steuern an den Staat; vielleicht für die Beseitigung von Umweltschäden.

Meister Lufthansa jetzt Vorletzter

Eon wird bald kohle- und atomstromfrei sein. Überraschender Weise ist die Eon-Aktie bei Anlegern aber nicht so begehrt wie RWE. Adidas achtet nach eigenen Angaben sehr darauf, dass faire und umweltschonende Methoden angewendet werden – bei der Herstellung der Adidas-Artikel in aller Welt. Anleger zahlen jetzt wieder mehr für die Aktie, weil sich Schuhe und Trikots derzeit gut verkaufen lassen. Zudem fegt Adidas-Chef Karper Rorsted mit eisernem Besen durch die Kostenstrukturen; so wie zuvor bei Persil-Henkel.

Siemens verteilt Risiken

Infineon ist auf Rang 5 der Tabelle die erste Industrie-Aktie. Infineon steht auch 2018 wieder vor der früheren Mutter Siemens (Rang 24 mit 10 Prozent Minus). Im Jahr 2000 hatte Siemens Infineon abgetrennt und deren Aktien teuer verkauft. Den Kurs haben die damaligen Käufer bis heute nicht wiedergesehen. Jetzt bietet Siemens Aktien von Healthineers erstmals zum Kauf an. Merke: Aktien werden nicht etwa ausgegeben, um Chancen und Gewinne mit wildfremden Geldgebern zu teilen. Aktien werden ausgegeben, um Risiken mit gutgläubigen Anlegern zu teilen, die zu groß sind, um sie allein zu tragen.