Bei allen Diskussionen um Griechenland, um Großzügigkeit, um Großausfälle von Anleihen sowie um großen Ärger und vermeintlich geizige Germanen muss Eines überraschen: Die Jugend rebelliert nicht; die Jugend, die das große Schuldenmachen der Generation ihrer Eltern eines Tages wird ausbaden müssen: Kinder haften für ihre Eltern.

Niemand gibt sich noch irgendwelchen Illusionen hin, Griechenland könnte jemals zurückzahlen seine Staatsschulden zurückzahlen. Auch Deutschland kann das nicht. Dafür müssten die deutsche Bundeskasse, die Länder sowie Städte und Gemeinden mehrere Jahre lang sämtliche Steuer-und sonstigen Einnahmen verwenden, um Bundesanleihen, Länderanleihen, Kommunalanleihen und sonstige Staatsschulden zurückzuzahlen. Das funktioniert nicht. Im Gegenzug würde nämlich das Geld fehlen, um z.B. Lehrer zu bezahlen, Müllmänner oder etwa Soldaten im Einsatz in Afghanistan oder im Indischen Ozean.

Ewig trägt die Schuld

Wo Staatsdiener nicht mehr die gesetzlich vorgeschriebenen Einkünfte bekommen oder wo private Geschäfte schrumpfen, weil der Staat nichts mehr kauft, nicht mal mehr marode Brücken repariert – wo diese Einkünfte fehlen, können die Bürger theoretisch auf Sparguthaben und Anleihenbestände zurückgreifen. Sie könnten in diesem Notfall Reserven konsumieren. Reserven sind letztlich für solche Notfälle da. Das Reserve-Geld käme aus Verkäufen von Anleihen oder aus Rückzahlungen vom Bund, von den Ländern und Gemeinden.

Absurde Verhältnisse

Die Absurdität eines solchen Vorhabens wird schon an dieser Stelle erkennbar: Wenn Bürger keine Einkünfte mehr erzielen, bekommt der Staat keine Einkommensteuern. Wenn Bürger weniger kaufen, bekommt der Staat weniger Mehrwertsteuern. Der Staat bekommt gar nicht genug Geld, um alle Staatsanleihen zurückzahlen zu können.

Kinder haften für ihre Eltern!

Die Staatsschulden werden immer weiter in die Zukunft fortgeschrieben: für Griechenland werden jetzt Tilgungsfristen von 30 Jahren diskutiert. Dann sind all jene zumindest nicht mehr in Amt und Verantwortung oder sie sind gar schon Erblasser; alle jene, die jetzt diskutieren und darüber entscheiden, was Andere ausbaden müssen. Die Staatsschulden werden mit vererbt: Kinder haften für ihre Eltern!

25.000 € Schulden pro Kopf

Kein Kind regt sich freilich auf, wie einst die Eltern sich über die Kinder aufgeregt haben: „Baut kein‘ Mist! Wir Eltern haften für Euch Kinder!“ Die berüchtigten gelben Schilder! Sie zeigten einst noch Wirkung. Allein für griechische Staatsschulden haftet das unschuldigste deutsche Baby bereits heute mit etwa 700 €. Die von ihren Eltern gewählten (oder nicht verhinderten) deutschen Politiker haben bis jetzt auf jeden Kopf von Mutter, Vater, Kind und auch von sonstigen Köpfen mehr als 25.000 € Schulden aufgeladen.

60.000 € Geld pro Kopf

Beruhigend mag der Umstand wirken, dass jeder in Deutschland gemeldete Kopf im Durchschnitt der Statistik gleichzeitig über ein Geldvermögen von mehr als 60.000 € verfügt (Stand 2013 ohne Immobilien- und sonstigem Sachvermögen). Allerdings haben viele Sparkassen, Volksbanken, Fonds und Lebensversicherungen, in denen das Geldvermögen steckt, dieses Geld ihrerseits zu einem (Groß)teil in Staats- und Bundesanleihen stecken.

Digitales Geld

Dass die Werte dieser Anleihen so hoch stehen, wie sie aktuell stehen, ist der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken. Sie kann pausenlos neues Geld schaffen. Sie braucht noch nicht mal neues Papier dafür. Diese Geldschöpfung erfolgt virtuell und digital; sozusagen: „Geld 2.0“. Das ist so, wie einst bei der Einführung des Euro-Schecks im normalen Volk. Der symbolhafte Bauer bezahlte den neuen Diesel-Benz mit einem Scheck. Dann bezahlte er den neuen Deutz-Trecker mit einem Scheck. Die Bäuerin bekam auch etwas Schönes – bezahlt mit einem weiteren Scheck. Alles ganz einfach! Bezahlt mit dem guten Namen der Bank oder Sparkasse, die auf dem Scheck stand. Als dann der Direktor von der Bank/Kasse vorbeikam, da hatte der symbolhafte Bauer überhaupt kein Problem: Er gab dem Banker einen Scheck seiner Bank!

Schluss mit Staatsanleihen

Wer sich dieser Absurdität dieser Art vor-digitalem und digitalem Geldgeschäft entziehen will und genug hat von mehr als 25.000 € Staatsschulden, welche die gewählten oder nicht verhinderten Politiker ihm ganz unvirtuell, nämlich total real auf die Schultern geladen haben, der macht Schluss mit Staat- und Bundesanleihen. Es reicht, dass Lebensversicherungen, Krankenkassen, Rentenkassen, Investmentfonds das Geld der Bürger, nämlich ihrer Kunden, in Staats- und Bundesanleihen halten. Es muss als unerwünschte Risikoerhöhung angesehen werden, wenn Bürger darüber hinaus auch sonst noch Staats- und Bundesanleihen halten. Jede Menge Staaten sind schon pleite gegangen; auch Deutschland.