Bagger_klein

Erst muss der Wald weg, dann der Boden; hier im Tagebau Garzweiler. Dann gibt’s Kohle; foto mb

Wer baggert so spät im Braunkohle-Loch, das ist das RWE, das baggert noch. Genehmigungen liegen vor. Der Wald fällt. Der Aktienkurs von RWE steigt in der Bundesliga Aktien.

Als 2011 in Fukushima die Kühlpumpen versagten, da zählten Genehmigungen nichts. Weil die teilstaatliche Stromfirma Nippon Electric & Power an der Wartung der Pumpen im fernen Japan gespat hatte, beendete Kanzlerin Angela Merkel das Atom-Zeitalter in Deutschland per 2022. Ein schwerer Fehler, wie heute weithin eingeräumt wird.

Dass unter wohlwollendem Nicken der studierten Physikerin Merkel die Laufzeiten der Atommeiler gerade erst für lange Jahre genehmigt waren, das zählte 2011 nicht. Die auch erst vor Kurzem – sogar unter wohlwollendem Nicken der Umwelt-Grünen – erteilten Genehmigungen für die Braunkohlebagger sind jedoch geradezu heilig. Offenbar hat die Politik gelernt: Den Schadenersatz wegen des Bruchs der Genehmigungen 2011 zahlt der Steuerzahler. RWE hat schon Milliarden Brennelementesteuer zurückbekommen. Das soll sich bei Braunkohle und beim „Braunkohlebagger RWE“ offenbar nicht wiederholen.

„Weil die letzten Atommeiler in vier Jahren abgeschaltet sein werden, brauchen wir die Braunkohle.“ So heißt es. „Windstrom ist insoweit nur schädlich – für die Landschaft“, meint die Landesregierung aus dem Braunkohleland NRW. Und erschwert den Zubau von Windmühlen.

Die RWE-Aktie zählt seit zwei Jahren zu den am meisten steigenden Standardaktien in der Bundesliga Aktien. Anleger, die mit guten Vorsätzen Geld in Umweltaktien, z.B. der Windmühlen-Aufsteller Nordex oder Vestas, gesteckt haben, die kucken derweil auf Verluste. Gerade haben smarte Börsenexperten das Witwen- und Waisen-Papier RWE zum Kauf empfohlen. Sie erwarten, dass Kurs und Dividende steigen. Die meiste Dividende bekommen Politiker – für ihre leeren städtischen Kassen an Rhein und Ruhr.