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Das Tor der Geschichte ist einen Spalt geöffnet – für eine transnationale Commerzbank, foto mb

Das hat es lange Jahre nicht gegeben: Die Deutsche Bank steht nicht mehr im Keller der Tabelle sondern in der Mitte der „Bundesliga Aktien“; Rang 15 mit 12 Prozent Plus aus elf Börsenwochen 2019. Mit Deutscher und Commerzbank soll nun zusammenwachsen, was nicht zusammengehört. Doch die Börse hat immer recht: Plus für Deutsche Bank. Tabellenführung für Deutsche Post: Mehr Porto mehr Prozente. http://index.finanztreff.de/indizes_einzelwerte.htn?i=159096

Hohe Millionen-Summen hat die Commerzbank in jüngsten Jahren ausgegeben, um Kunden von anderen Banken wegzulocken; z.B. von Sparkassen oder auch von der Deutschen Bank. Nun gibt die Commerzbank die nächsten Millionen aus, um abgeworbene Kunden in eine neue, angeblich bessere Bank einzubringen. Wer so etwas macht, darf sich nicht wundern, wenn Kunden an der Kompetenz zweifeln.

Commerzbank hätte Chance

Der Schein der Kontinuität wäre immerhin gewahrt, wenn die neue Bank nicht „Deutsche Commerzbank“ heißen würde sondern „Commerzbank“. Für eine transnational klingende Commerzbank gäbe es eine Chance, wo das Deutsche – zumindest im Bankgeschäft – nur noch regional anmutet; etwa so, wie Deutscher Sparkassen und Giroverband. Soweit den neuen Commerzbankern dann noch etwas einfällt, wie sie jeden Tag ein bisschen besser sein können, dann gibt es vielleicht eine Chance.

Wie verfahren die Sache ist, das zeigt ein Blick in die Königsdisziplin des Bankings: Mit Anleihen können auch die besten Investmentbanker heute allerdings nichts mehr gewinnen; null Zinsen null Chancen. Die Null; das ist der Kollateralschaden der berüchtigten Griechenland-Rettung und der danach ausgeworfenen weiteren Euro-Rettungsringe. Die Verantwortung trägt die Politik. Fatal allerdings: Die Politik hat sich von Bankern beraten lassen. Jetzt berät die Politik die Banker – für den Zusammenschluss der Banken.

Bundesliga Aktien: Keiner kann Aktien

Dass deutsche Investmentbanker mit Aktien nichts vorweisen können, das ist ebenso fatal. Selbst der „britische DAX“, der FT100-Index, steht im Frühjahr 2019 höher als vor 19 Jahren; trotz jetzt schon jahrelanger Brexit-Risiken. Der vergleichbare DAX-Kursindex steht 2019 um mehr als 1.000 Punkte tiefer als vor 19 Jahren. Der Grund: Der „Deutsche an sich“ hat keine Aktien. Deshalb haben deutsche Aktien keine guten Kurse trotz guter Geschäfte und guter Dividenden mancher Konzerne.

Die deutsche Industrie hat zwar den Sozialdemokraten Gerhard Schröder einst überzeugt, die „Harz4-Reformen“ zu machen. Deutsche Banker konnten die Politik aber nicht überzeugen, Aktien populär zu machen, wie etwa in „Brexit-Britannien“ oder in den USA. Man entschied sich damals für die „Riester-Rente“. Heute kann keiner mehr richtig Aktien. „Passives Investment“; das ist heute vielfach das Rezept, das Sparern und Anlegern als „ETF“ verschrieben wird. „Passiv“ und „Investment“ passen freilich ungefähr so wenig zusammen wie Deutsche Bank und Commerzbank. Für Kenner der Bundesliga Aktien und der Fußball-Bundesliga ist das ungefähr genauso abwegig, als würden Schalke und Dortmund zusammengehen.